Suche nach: %EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD %EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD %EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD %EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD%EF%BF%BD bit.ly%2Fpsy3000

Ergebnisse zur Tagung „Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen“

Kleine Krankenhäuser und Fachkliniken kämpfen ums Überleben, einige verschwinden. Niedergelassene Mediziner*innen sind ein knappes Gut, ebenso wie Fachkräfte in der Pflege, den therapeutischen Berufsgruppen und in der Rehabilitationsmedizin. Aber wo liegen Perspektiven jenseits der erodierenden Traditionsstrukturen? Eine Online-Veranstaltungsreihe des Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen e.V. (NDGR) und der Evangelischen Akademie Loccum zeigte Suchrichtungen und Lösungsansätze auf, deutlich wurden aber auch die Hausaufgaben für die Politik und für die Arbeit der Gesundheitsregionen „vor Ort“.

Jetzt sollen auf einer Online-Veranstaltung die zentrale Ergebnisse der Veranstaltungsreihe vorgestellt werden und gleichzeitig zu Austausch und Perspektivüberlegungen in den Gesundheitsregionen anregen. Der Tagungsband der Veranstaltungsreihe ist bereits erschienen und hier bestellbar.

Die Veranstaltung finde online statt am:

Freitag, 12.11.2021, 14:00 bis 17:00 Uhr

Gastgeber: Carus Consilium Sachsen GmbH

Bitte finden Sie hier weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung zur Veranstaltung.

 

Hinterfragt: Zeitenwende oder Kontinuität?

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine markiere eine „Zeitenwende“ – so Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung am 27. Februar. Seitdem werden wir täglich überrascht von neuen politischen Wendungen: Scholz bewilligte im Handumdrehen 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Nachrüstung der Bundeswehr. Die Bundesrepublik liefert militärische Abwehrwaffen in ein Kriegsgebiet. Die Grüne Außenministerin Baerbock kündigt eine Nationale Sicherheitsstrategie an – unsere Sicherheit wird nun nicht mehr nur am Hindukusch, sondern in der gesamten vernetzten Welt verteidigt. Die EU will bis 2025 eine gemeinsame Eingreiftruppe von rund 5.000 Soldatinnen und Soldaten aufstellen – und Deutschland wird als erstes Land die Führung übernehmen.

Eine „Zeitenwende“ deutscher Politik ist dies jedoch nicht: Die begann bereits mit der deutschen Beteiligung an den Luftangriffen der NATO im Kosovo-Krieg 1999 – ein Kampfeinsatz, für den es nicht einmal ein UN-Mandat gab. Damals war Joschka Fischer (Grüner!) Außenminister. Es war der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere Einsätze kamen hinzu: So folgte Deutschland den USA in den Einsatz nach Afghanistan. Mit rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten ist die Bundeswehr derzeit auf drei Kontinenten an elf Einsätzen beteiligt: Als Teil der KFOR-Truppen im Kosovo, in Jordanien und dem Irak im Kampf gegen den „Islamischen Staat“, als Teil der NATO-Sicherheitsoperation „Sea Guardian“ im Mittelmeer, im Rahmen der „European Union Training Mission“ in Mali, mit der UN im Libanon, mit der EU am Horn von Afrika, bei UN-Missionen im Südsudan und in der Westsahara. Die Militärausgaben sind zwischen 2005 und 2020 kontinuierlich angestiegen: von 33,3 Milliarden US-Dollar 2005 auf 52,8 Milliarden US-Dollar 2020. Das Volumen der Rüstungsexporte stieg gar von gut fünf Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 9,35 Milliarden Euro im Jahr 2021. Anstatt einer „Zeitenwende“ sehe ich eher eine sich verstetigende Kontinuität in Deutschlands Unterstützung der Rüstungsindustrie. Und ein deutlicheres Bekenntnis zu militärischen Einsätzen.

In unserer Tagungsreihe „Friedenseinsätze…“ werden militärische Interventionen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte kritisch hinterfragt: Was wurde daraus gelernt – und was nicht? Die bittere Wahrheit ist: Keiner der oben erwähnten Einsätze der Bundeswehr hat bisher zu einem dauerhaften Frieden in einer Weltregion geführt. Der Rückzug aus Afghanistan, der für die einheimische Bevölkerung katastrophale Folgen nach sich zieht, bildet nur die Spitze des Eisbergs aus bleibendem Unfrieden.

„Aus Gottes Frieden leben – Für gerechten Frieden sorgen“, so lautet der Titel der EKD-Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007. Sie verwirft Friedenssicherung durch nukleare Abschreckung und gibt der zivilen Konfliktbearbeitung eindeutig Vorrang vor militärischen Interventionen. Sie fordert präventives Handeln für die Förderung eines nachhaltigen Friedens und die Stärkung ziviler Friedens- und Entwicklungsdienste. Damit sollte eine „Zeitenwende“ eingeleitet werden, in der Krieg keine Option mehr ist.

Ist diese Friedensethik nun am russischen Angriff auf die Ukraine gescheitert?! Waren die politischen Bemühungen um Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, das jahrzehntelange ökumenische Engagement für eine Transformation christlicher Ethik – weg von der Rechtfertigung für einen „gerechten Krieg“ und hin zum Einsatz für einen „gerechten Frieden“ – denn vergeblich?!

Ich glaube nicht. Der russische Angriffskrieg ist völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen. Dennoch müssen meines Erachtens die fortgesetzte – neue! –  Blockbildung und die ebenfalls fortgesetzten Investitionen in Kriegsmaschinerie kritisch hinterfragt werden. Den deutschen Militärausgaben in Höhe von fast 53 Milliarden US-Dollar steht dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Etat von gerade einmal 12 Milliarden Euro gegenüber. Präventive Arbeit für einen gerechten Frieden auch finanziell deutlich stärken, die Erkenntnisse aus der Entwicklungszusammenarbeit in UN-Friedenseinsätze übertragen, energiewirtschaftliche Abhängigkeiten von autoritären Staaten entschieden beenden und damit den Oligarchien die Machtbasis entziehen – das wäre eine „Zeitenwende“, die den Namen verdient! Dafür sollten sich auch die Kirchen mit ihrer wirtschaftlichen Kraft einhellig einsetzen und so ihre Friedensethik mit kräftigen Taten unterstützen. Die evangelischen Positionen zur Friedens- und Sicherheitspolitik werden übrigens in einer Expertinnen- und Expertentagung vom 1. bis 2. April 2022 an der Evangelischen Akademie Loccum diskutiert.

In der Kolumne „Hinterfragt“ veröffentlicht Akademiedirektorin PD Dr. Verena Grüter ihre persönliche Sicht der Dinge.

Frankreich und Deutschland im grösseren Europa

Joachim Lange/ Henrik Uterwedde
Die Suche nach einer neuen Wirtschaftsdynamik: Französische, deutsche, und europäische Handlungsansätze

Eric Le Boucher
Globalisierung, technischer Fortschritt und EU-Erweiterung. Neue internationale Rahmenbedingungen und ihre Wahrnehmung in Frankreich

Rolf G. Heinze
Interessengruppen und Politik: vom „Modell Deutschland“ zur Erosion der Sozialpartnerschaft

Guillaume Duval
EU-Haushalt und Steuerharmonisierung:

Welchen Zusammenhang gibt es? Welchen Zusammenhang brauchen wir?

Christian Kastrop
EU-Haushalt und Steuerharmonisierung:

Welchen Zusammenhang gibt es? Welchen Zusammenhang brauchen wir?

Philipp Genschel
EU-Haushalt und Steuerharmonisierung:

Welchen Zusammenhang gibt es? Welchen Zusammenhang brauchen wir? Kommentar

François Ecalle
Nationale Haushalte und europäische Geldpolitik.
Die Wege zu Stabilität und Wachstum

Daniela Schwarzer
Nationale Haushalte und europäische Geldpolitik:

Welche Wege führen zu Stabilität und Wachstum? Kommentar

Susanne Koch
Wege der Beschäftigungspolitik in Zeiten demographischen Wandels.
Alle Mann an die Arbeit! Frauen auch?

Lucie Davoine
Die Beschäftigungspolitik in Frankreich: Herausforderungen, Kurswechsel und Bewertungen

Patrick Hassenteufel
Die Entwicklung des französischen Systems der Krankenversicherung

Susanne Armbruster
Zusammenfassung des Kommentars

Gabriel Colletis
Wie sieht die Zukunft für ein europäisches Wirtschafts- und Sozialmodell aus?

Henrik Uterwedde
Europäisches Kapitalismusmodell: Konturen, Dimensionen, Kontroversen

Isabelle Bourgeois
Gemeinsame Handlungsmöglichkeiten im größeren Europa?

Joachim Bitterlich
Deutschland und Frankreich -Gemeinsame Handlungsmöglichkeiten im größeren Europa. Beobachtungen eines Grenzgängers aus der Praxis

Akademie-Geschäftsführerin Judy Grothe wechselt zur Stadt Rehburg-Loccum

Nach 16 Jahren Tätigkeit als Geschäftsführerin der Evangelischen Akademie Loccum wechselt Judy Grothe zum 1. August 2023 in die Verwaltung der Stadt Rehburg-Loccum.

Die 42jährige Verwaltungsökonomin Grothe wird als Fachbereichsleiterin in der Stadtverwaltung von Rehburg-Loccum für Digitalisierung, zentrale Verwaltung und Jugend & Soziales zuständig sein. In dieser neu geschaffenen Position wird sie direkt an den Bürgermeister Martin Franke berichten. „Nach 16 sehr erfüllenden Jahren an der Akademie möchte ich mich nun ganz in den Dienst meiner Stadt stellen. Eine neue und spannende Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.“, meint Judy Grothe.

Die in Magdeburg aufgewachsene Grothe zog es bereits im September 2021 in die Kommunalpolitik, als sie für die SPD per Direktmandat in den Stadtrat gewählt wurde. In der Evangelischen Akademie Loccum führte sie seit 2007 die Geschäfte und war damit für den Haushalt der Akademie sowie für das Personal- und Projektmanagement zuständig.

Vor ihrer Zeit an der Akademie schloss Judy Grothe ein Studium der Verwaltungsökonomie an der Hochschule Harz ab, das sie dann noch mit einem Masterstudium in Public Administration an der Universität Kassel ergänzte. „Wir verlieren eine hochkompetente und engagierte Mitarbeiterin“, so Akademiedirektorin PD Dr. Verena Grüter, „aber wir wünschen ihr viel Glück und Gottes Segen für ihre neue Aufgabe in unserer Nachbarschaft.

Judy Grothe lebt seit 2006 im Stadtgebiet von Rehburg-Loccum und ist verheiratet mit dem Tierarzt Jens Grothe, mit dem sie eine Tochter hat. Die Stelle der Akademie-Geschäftsleitung wird ab dem 27. März 2023 neu ausgeschrieben.

Loccum, 24. März 2023

Bitte finden Sie hier die Presse-Information als PDF.