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Antisemitismus und Rassismus gemeinsam begegnen

In Kooperation mit dem Niedersächsischen Antisemitismus-Beauftragten

09.02.2026 - 11.02.2026

Thema

Antisemitismus und Rassismus sind beides Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die praktische Auseinandersetzung findet jedoch meist in getrennten Diskursen, Netzwerken und sogar Forschungszusammenhängen statt. Wie können Polarisierungen überwunden werden, ohne Unterschiede einzuebnen? Wie können die Phänomene zugleich angegangen werden? Die Tagung wird dies für verschiedene gesellschaftliche Arenen, z.B. Bildung, Politik, Kultur, Recht reflektieren.

Montag, 09.02.2026
14:30 Uhr
Anreise, Einchecken

15:00 Uhr
Kaffee und Kuchen

15:30 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Tagung

Dr. Susanne Benzler und Dr. Jordanka Telbizova-Sack, Ev. Akademie Loccum
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover

15:45 Uhr
Antisemitismus und Rassismus Zusammenhänge und Unterscheidungen

Prof. Dr. Sina Arnold, Soziologin und Ethnologin, Gastprofessur „Interdisziplinäre Antisemitismus- und Rassismuskritik“, Universität Bielefeld, und Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Berlin

17:20 Uhr
Pause

17:40 Uhr
Aktuelle Herausforderungen I – Die Auswirkungen des Anschlags vom 7.10.23 und des Gaza-Kriegs auf junge jüdische Menschen in Deutschland

Kurzfilm „Feels forever“ und Gespräch mit Ariel Elbert, Künstler:in, Vorstandsmitglied von Keshet Deutschland e.V., Braunschweig

18:30 Uhr
Abendessen

19:15 Uhr
Aktuelle Herausforderungen II – Die Auswirkungen des Anschlags vom 7.10.23 und des Gaza-Krieges auf junge Muslim:innen in Deutschland

Dua Zeitun, Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land MUJOS e.V., islamische Theologin, aktiv im interkulturellen und interreligiösen Dialog, Osnabrück

19:45 Uhr
Aktuelle Herausforderungen III – 5 Jahre nach Black Lives Matter: Andauernde Herausforderungen

Tahir Della, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, ISD e.V., Berlin

20:15 Uhr
Antisemitismus und Rassismus: Gemeinsame und unterschiedliche Herausforderungen

Gespräch mit Ariel Elbert, Dua Zeitun und Tahir Della

21:30 Uhr
Ausklang auf der Galerie, Möglichkeit zum zwanglosen Gespräch

Dienstag, 10.02.2026
08:15 Uhr
Einladung zur Morgenandacht, Frühstück

09:15 Uhr
Wie viel Religion steckt (noch) im Antisemitismus?

Theologien sind (oft) mit großer Autorität für die jeweiligen Gläubigen ausgestattet. Wie sehr ist Antisemitismus in Christentum und Islam verankert? Wie sehr haben Abgrenzungen zum Judentum (noch) Relevanz?

-
Christentum und Antisemitismus

Dr. Christian Staffa, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland für den Kampf gegen Antisemitismus, Berlin

-
Islam und Antisemitismus

Dr. Ibrahim Aslandur, Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik, Päd. Hochschule Karlsruhe

11:00 Uhr
Kaffeepause

11:30 Uhr
Religion, Migration, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus

Welche Dynamiken zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten spielen eine Rolle? Was wissen wir empirisch?

Dr. Yasemin El-Menouar, Senior Expert – Religion, Werte und Gesellschaft, Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh
Engin Karahan, Geschäftsführer bei EP Ethos&Polis UG und Beiratsmitglied Alhambra Gesellschaft e.V. , Köln

12:30 Uhr
Mittagessen und Mittagspause

13:20 Uhr
Gelegenheit zum Besuch des Klosters Loccum

14:45 Uhr
Stehkaffee

-
Ist die Justiz vorbereitet? Antisemitismus und Rassismus als justizielle Herausforderungen

Was kann das Strafrecht leisten? Wie kann ein Opferschutz hergestellt werden? Gibt es Unterschiede in der Strafverfolgung beider Phänomene? Welche Entwicklungen haben sich seit dem 7.10.2023 ergeben?

15:00 Uhr
Antisemitismus und Strafrecht

Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Heger, Lehrstuhl für Strafrecht und Neuere Rechtsgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin

15:45 Uhr
Rassismus, Strafverfolgung, Opferschutz

N.N., Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin

16:30 Uhr
Gemeinsames Gespräch mit den beiden Referenten

17:15 Uhr
Pause

17:30 Uhr
Demokratiestarke Polizei in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus

Gibt es Unterschiede in der Auseinandersetzung mit den beiden Phänomenen? Was kann Polizei in der Gesellschaft leisten? Welche Maßnahmen gibt es innerhalb der Polizei?

Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Nienburg/Weser

18:30 Uhr
Abendessen

19:30 Uhr
Globale Konflikte im Klassenzimmer und Bildung im Konfliktfeld Identität – Religion – Politik

Kurzinputs und Gespräch mit
Prof. Dr. Annett Abdel-Rahman, Fachdidaktik des Islamischen Religionsunterrichts, Institut für Islamische Theologie, Osnabrück
Vyacheslav Yosef Dobrovych, Jüdischer Religionspädagoge an (katholischen) allge-meinbildenden Schulen und in der Jüdischen Gemeinde Osnabrück K.d.ö.R.
Dr. Elisaveta Firsova-Eckert, Didaktik der politischen Bildung, Leibniz Universität Hannover
Linda Frey, Ev. Religionspädagogin, Historikerin, Religionspädagogisches Institut Loccum
PD Dr. Nina Käsehage, Religionswissenschaftlerin, Haus der Religionen, Hannover

21:30 Uhr
Ausklang auf der Galerie, Möglichkeit zum zwanglosen Gespräch

Mittwoch, 11.02.2026
08:15 Uhr
Einladung zur Morgenandacht, Frühstück

Bitte räumen Sie Ihre Zimmer bis 09:15 und geben den Zimmerschlüssel ab.

09:15 Uhr
Mehr Diversität, Solidaritäten und Boykotte: Was treibt die Kulturszene um?

Beobachtungen von Vasco Boenisch, Journalist und Dramaturg, Intendant des Schauspiel Hannover

10:15 Uhr
Kaffeepause

10:45 Uhr
Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus: Wie verschaffen wir zwei zentralen Anliegen in unserer Gesellschaft mehr Platz?

Wo stehen die Religionsgemeinschaften? Was gelingt, was ist nötig? Welche Perspektiven und Erwartungen haben jüdische Communities? An wen? Reichen die staatlichen Bemühungen aus? Bleibt es bei Projekten oder wird die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus in die reguläre Arbeit eingehen (in der Bildung, in Kommunen…)? Gibt es hinreichende Sensibilität gegenüber den Herausforderungen durch den „traditionellen“ und sich wandelnden Rechtsextremismus? Wie sieht die Auseinandersetzung mit den jüngeren Generationen aus (insbesondere diejenigen, die Demonstrationen getragen haben)?

Kurzinputs (2-4 Minuten) und gemeinsames Gespräch
Engin Karahan
Katarzyna Miszkiel-Deppe, Leiterin, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
Apl. Prof. Dr. Ursula Rudnick, Ev. Theologin und Judaistin, Leibniz Universität und Beauftragte für Kirche und Judentum der Ev.-luth. Landeskirche, Hannover
N.N., Landespräventionsrat Niedersachsen

12:10 Uhr
Wo stehen wir? Ein Blick zurück auf die Tagung und ein Blick nach vorn

Eingeleitet von: Prof. Dr. Gerhard Wegner

12:30 Uhr
Mittagessen

13:00 Uhr
Abfahrt des Busses nach Wunstorf, Ankunft am Bahnhof Wunstorf ca. 13:40

Mehr zum Thema

Antisemitismus und Rassismus sind zentrale Herausforderungen unserer Gesellschaft. Seit dem 7.10.2023 gilt dies in besonderer Weise. Die beiden tief verwurzelten Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind in unterschiedlichen historischen, politischen und gesellschaftlichen Kontexten gewachsen. Trotz etlicher Ähnlichkeiten bei den Mechanismen von Abwertung, Ausgrenzung und Gewalt sind auch nicht zu unterschätzende Unterschiede wahrzunehmen.

Beide Phänomene werden häufig in getrennten Diskursarenen verhandelt. Das gilt für die Forschung ebenso wie für öffentliche Debatten oder die Bildungs- und Präventionsarbeit. Dadurch ergeben sich vielfältige Fragmentierungen im gesellschaftlichen Engagement, Synergien werden verhindert und können sogar unbeabsichtigt neue Trennlinien schaffen.

Die Tagung soll beide Stränge zusammenbringen. Dabei soll geklärt werden, warum Antisemitismus nicht in Rassismus „aufgeht“ und warum es auch nötig ist, beide Phänomene gemeinsam anzugehen, um nicht Trennungen, sondern Bündnisse zu ermöglichen. Welche Formen und Mechanismen liegen Antisemitismus und Rassismus in Mehrheitsgesellschaft wie Minderheiten, theoretisch wie empirisch betrachtet, zugrunde? Wie lassen sich Antisemitismen wie Rassismen erkennen und praktisch bekämpfen? Was ist seit dem 7.10.2023 in Deutschland geschehen und welche aktuellen Herausforderungen ergeben sich aus diesen Entwicklungen?

Auf der Tagung werden die getrennten Diskurse in einen gemeinsamen Suchprozess gebracht, der verschiedenen wissenschaftlichen, praktischen und persönlichen Perspektiven Raum gibt, Kontroversen benennt und versteht und nach einer gemeinsamen Praxis in der aktuellen gesellschaftlichen Situation sucht.

Organisatorisches

Tagungsnummer

2607

Tagungsgebühren

Regulär
240€
Ermäßigt
140€

Die Tagungsgebühr beinhaltet Übernachtung, Verpflegung und Kostenbeitrag.
Für Auszubildende, Studierende, Freiwilligendienstleistende sowie Arbeitslose gilt die ermäßigte Gebühr nur bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung. Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich.
Sollten Sie Probleme haben die Tagungsgebühr aufzubringen, sprechen Sie uns bitte an.

Stornierung

Bei einer Absage nach dem 30.01.2026 müssen wir Ihnen 50% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Bei einer Absage nach dem 05.02.2026 müssen wir Ihnen 100% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Bei nicht erfolgter Absage müssen wir die gesamte Tagungsgebühr in Rechnung stellen.

Zahlung

Bitte bezahlen Sie die Gebühren erst nach Erhalt einer Rechnung von uns.

Anreise

Informationen über die Anreise mit dem PKW oder der Bahn finden Sie hier

Es besteht eine direkte Verbindung zur Akademie mit dem Zubringerbus ab dem Bahnhof in Wunstorf.
Zur Akademie - Abholung am Bahnhof Wunstorf, Ausgang ZOB: 09.02.2026, 13:50 Uhr
Zum Bahnhof - Ankunft am Bahnhof Wunstorf (voraussichtlich): 11.02.2026, 13:40 Uhr

Bitte setzen Sie im Anmeldeformular bei gewünschter Mitfahrt im Zubringerbus die entsprechende Auswahl, da die Plätze begrenzt sind.