In Kooperation mit dem Niedersächsischen Antisemitismus-Beauftragten
09.02.2026 - 11.02.2026
Antisemitismus und Rassismus sind beides Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die praktische Auseinandersetzung findet jedoch meist in getrennten Diskursen, Netzwerken und sogar Forschungszusammenhängen statt. Wie können Polarisierungen überwunden werden, ohne Unterschiede einzuebnen? Wie können die Phänomene zugleich angegangen werden? Die Tagung wird dies für verschiedene gesellschaftliche Arenen, z.B. Bildung, Politik, Kultur, Recht reflektieren.
Dr. Susanne Benzler und Dr. Jordanka Telbizova-Sack, Ev. Akademie Loccum
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover
Prof. Dr. Sina Arnold, Soziologin und Ethnologin, Gastprofessur „Interdisziplinäre Antisemitismus- und Rassismuskritik“, Universität Bielefeld, und Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Berlin
Kurzfilm „Feels forever“ und Gespräch mit Ariel Elbert, Künstler:in, Vorstandsmitglied von Keshet Deutschland e.V., Braunschweig
Dua Zeitun, Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land MUJOS e.V., islamische Theologin, aktiv im interkulturellen und interreligiösen Dialog, Osnabrück
Tahir Della, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, ISD e.V., Berlin
Gespräch mit Ariel Elbert, Dua Zeitun und Tahir Della
Theologien sind (oft) mit großer Autorität für die jeweiligen Gläubigen ausgestattet. Wie sehr ist Antisemitismus in Christentum und Islam verankert? Wie sehr haben Abgrenzungen zum Judentum (noch) Relevanz?
Dr. Christian Staffa, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland für den Kampf gegen Antisemitismus, Berlin
Dr. Ibrahim Aslandur, Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik, Päd. Hochschule Karlsruhe
Welche Dynamiken zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten spielen eine Rolle? Was wissen wir empirisch?
Dr. Yasemin El-Menouar, Senior Expert – Religion, Werte und Gesellschaft, Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh
Engin Karahan, Geschäftsführer bei EP Ethos&Polis UG und Beiratsmitglied Alhambra Gesellschaft e.V. , Köln
Was kann das Strafrecht leisten? Wie kann ein Opferschutz hergestellt werden? Gibt es Unterschiede in der Strafverfolgung beider Phänomene? Welche Entwicklungen haben sich seit dem 7.10.2023 ergeben?
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Heger, Lehrstuhl für Strafrecht und Neuere Rechtsgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
N.N., Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin
Gibt es Unterschiede in der Auseinandersetzung mit den beiden Phänomenen? Was kann Polizei in der Gesellschaft leisten? Welche Maßnahmen gibt es innerhalb der Polizei?
Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Nienburg/Weser
Kurzinputs und Gespräch mit
Prof. Dr. Annett Abdel-Rahman, Fachdidaktik des Islamischen Religionsunterrichts, Institut für Islamische Theologie, Osnabrück
Vyacheslav Yosef Dobrovych, Jüdischer Religionspädagoge an (katholischen) allge-meinbildenden Schulen und in der Jüdischen Gemeinde Osnabrück K.d.ö.R.
Dr. Elisaveta Firsova-Eckert, Didaktik der politischen Bildung, Leibniz Universität Hannover
Linda Frey, Ev. Religionspädagogin, Historikerin, Religionspädagogisches Institut Loccum
PD Dr. Nina Käsehage, Religionswissenschaftlerin, Haus der Religionen, Hannover
Bitte räumen Sie Ihre Zimmer bis 09:15 und geben den Zimmerschlüssel ab.
Beobachtungen von Vasco Boenisch, Journalist und Dramaturg, Intendant des Schauspiel Hannover
Wo stehen die Religionsgemeinschaften? Was gelingt, was ist nötig? Welche Perspektiven und Erwartungen haben jüdische Communities? An wen? Reichen die staatlichen Bemühungen aus? Bleibt es bei Projekten oder wird die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus in die reguläre Arbeit eingehen (in der Bildung, in Kommunen…)? Gibt es hinreichende Sensibilität gegenüber den Herausforderungen durch den „traditionellen“ und sich wandelnden Rechtsextremismus? Wie sieht die Auseinandersetzung mit den jüngeren Generationen aus (insbesondere diejenigen, die Demonstrationen getragen haben)?
Kurzinputs (2-4 Minuten) und gemeinsames Gespräch
Engin Karahan
Katarzyna Miszkiel-Deppe, Leiterin, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
Apl. Prof. Dr. Ursula Rudnick, Ev. Theologin und Judaistin, Leibniz Universität und Beauftragte für Kirche und Judentum der Ev.-luth. Landeskirche, Hannover
N.N., Landespräventionsrat Niedersachsen
Eingeleitet von: Prof. Dr. Gerhard Wegner
Antisemitismus und Rassismus sind zentrale Herausforderungen unserer Gesellschaft. Seit dem 7.10.2023 gilt dies in besonderer Weise. Die beiden tief verwurzelten Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind in unterschiedlichen historischen, politischen und gesellschaftlichen Kontexten gewachsen. Trotz etlicher Ähnlichkeiten bei den Mechanismen von Abwertung, Ausgrenzung und Gewalt sind auch nicht zu unterschätzende Unterschiede wahrzunehmen.
Beide Phänomene werden häufig in getrennten Diskursarenen verhandelt. Das gilt für die Forschung ebenso wie für öffentliche Debatten oder die Bildungs- und Präventionsarbeit. Dadurch ergeben sich vielfältige Fragmentierungen im gesellschaftlichen Engagement, Synergien werden verhindert und können sogar unbeabsichtigt neue Trennlinien schaffen.
Die Tagung soll beide Stränge zusammenbringen. Dabei soll geklärt werden, warum Antisemitismus nicht in Rassismus „aufgeht“ und warum es auch nötig ist, beide Phänomene gemeinsam anzugehen, um nicht Trennungen, sondern Bündnisse zu ermöglichen. Welche Formen und Mechanismen liegen Antisemitismus und Rassismus in Mehrheitsgesellschaft wie Minderheiten, theoretisch wie empirisch betrachtet, zugrunde? Wie lassen sich Antisemitismen wie Rassismen erkennen und praktisch bekämpfen? Was ist seit dem 7.10.2023 in Deutschland geschehen und welche aktuellen Herausforderungen ergeben sich aus diesen Entwicklungen?
Auf der Tagung werden die getrennten Diskurse in einen gemeinsamen Suchprozess gebracht, der verschiedenen wissenschaftlichen, praktischen und persönlichen Perspektiven Raum gibt, Kontroversen benennt und versteht und nach einer gemeinsamen Praxis in der aktuellen gesellschaftlichen Situation sucht.
Tagungsnummer
2607
Tagungsgebühren
Regulär
240€
Ermäßigt
140€
Die Tagungsgebühr beinhaltet Übernachtung, Verpflegung und Kostenbeitrag.
Für Auszubildende, Studierende, Freiwilligendienstleistende sowie Arbeitslose gilt die ermäßigte Gebühr nur bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung. Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich.
Sollten Sie Probleme haben die Tagungsgebühr aufzubringen, sprechen Sie uns bitte an.
Stornierung
Bei einer Absage nach dem 30.01.2026 müssen wir Ihnen 50% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Bei einer Absage nach dem 05.02.2026 müssen wir Ihnen 100% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Bei nicht erfolgter Absage müssen wir die gesamte Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Zahlung
Bitte bezahlen Sie die Gebühren erst nach Erhalt einer Rechnung von uns.
Anreise
Informationen über die Anreise mit dem PKW oder der Bahn finden Sie hier
Es besteht eine direkte Verbindung zur Akademie mit dem Zubringerbus ab dem Bahnhof in Wunstorf.
Zur Akademie - Abholung am Bahnhof Wunstorf, Ausgang ZOB: 09.02.2026, 13:50 Uhr
Zum Bahnhof - Ankunft am Bahnhof Wunstorf (voraussichtlich): 11.02.2026, 13:40 Uhr
Bitte setzen Sie im Anmeldeformular bei gewünschter Mitfahrt im Zubringerbus die entsprechende Auswahl, da die Plätze begrenzt sind.