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Antisemitismus entgegentreten

Online-Veranstaltung für Studierende der Ev. Theologie, der Religionspädagogik und der Diakonie

5 Themen in 5 Kurzveranstaltungen an 5 Abenden

08.11.2021 - 12.11.2021

Thema

Was kennzeichnet den aktuellen Antisemitismus und wie erleben ihn Betroffene? Nach einer grundlegenden Analyse wird in  Workshops  diskutiert, was Verschwörungstheorien bewirken und wann Kritik an israelischer Politik antisemitisch ist. Außerdem geht es um Antijudaismus und ein christlich-jüdisches Verhältnis in theologisch reflektiertem Respekt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf wirksamen Reaktionen auf antisemitisches Sprechen in Öffentlichkeit und Bildungssituationen.

 

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Programm

Montag, 08.11.2021
18:00 Uhr
Antisemitismus heute

Welche Elemente kennzeichnen den aktuellen Antise-mitismus in Deutschland? Wie kann das Phänomen beschrieben werden? Was ist konstitutiv: Vorurteile, Einstellungen, Weltdeutungen? Warum wird zurzeit so erbittert über Definitionen von Antisemitismus gestrit-ten? Welche Bedeutung haben Emotionen? Ist Antise-mitismus ein Krisenphänomen?
Prof. Dr. Uffa Jensen, Stellv. Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin und Heisenberg-Professor der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Berlin

19:30 Uhr
Ende des Tagesprogramms

Dienstag, 09.11.2021
18:00 Uhr
Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland

Welche Erfahrungen machen junge Jüdinnen und Juden und ihre Familien in Alltag, Schule und Öffentlichkeit mit Antisemitismus? Welche Folgen hat der alltägliche Antisemitismus für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen? Was wünschen und erwarten Jüdinnen und Juden von Nachbarn, Schule, Gesellschaft und
Politik?
Konstantin Seidler, Referent für antisemitismuskritische Bildungsarbeit, Liberale Jüdische Gemeinde Hannover e.V., Hannover

19:30 Uhr
Ende des Tagesprogramms

Mittwoch, 10.11.2021
18:00 Uhr
Verschwörungstheorien und Antisemitismus

Wie „funktionieren“ Verschwörungstheorien? Warum haben sie eine besondere Nähe zu antisemitischen Weltbildern? Welche Bedeutung und Ausprägung haben sie in den letzten Jahren erhalten? Woher kommt die Nähe zu den Auseinandersetzungen um die Corona-Maßnahmen?
Wie kann gegen sie angegangen werden?
Florian Eisheuer, Mitarbeiter im Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk, Berlin

19:30 Uhr
Ende des Tagesprogramms

Donnerstag, 11.11.2021
18:00 Uhr
Reagieren auf Antisemitismus – Handlungsmöglichkeiten

Wird Antisemitismus im pädagogischen Alltag, insbesonde-re an Schulen, angemessen wahrgenommen? Welche Folgen haben Bagatellisierungen durch die Pädagog*innen? Welche zentralen Herausforderungen stellen sich? Wann ist ein spontanes Gespräch, wann eine längerfristige Ausei-nandersetzung nötig und möglich?
Prof. Dr. Julia Bernstein, Professur für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft, Frankfurt
University of Applied Sciences, Frankfurt a. M.

19:30 Uhr
Ende des Tagesprogramms

Freitag, 12.11.2021
18:00 Uhr
Wie kommen wir zu einer Theologie des Respekts? Elemente christlicher Judenfeindschaft und ihre Überwindung

Wie tief verwurzelt sind antijüdische Bilder und Vorstellun-gen in der christlichen Theologie? Wie kann eine Distanzie-rung aussehen, die nicht oberflächlich bleibt? Wie kann christliche Theologie so gedacht und gelebt werden, dass sie nicht (mehr) antijüdisch ist?
Prof. Dr. Katharina von Kellenbach, Professor of Religious
Studies des St. Mary’s College, Maryland, USA und Projekt Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis beim Antisemi-tismusbeauftragten des Rates der Ev. Kirche in Deutschland (EKD), Berlin

19:30 Uhr
Ende des Tagesprogramms

Referierende

Prof. Dr. Julia Bernstein
Soziologin, hat 2020 die viel beachtete empirische Studie „Antisemitismus an Schulen in Deutschland. Befunde – Analysen – Handlungsempfehlungen“ veröffentlicht. 2017 war sie Mitautorin einer Studie für den Zweiten Bericht des durch den Bundestag eingerichteten Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus. Sie befragte die jüdische Bevölkerung in Deutschland zu ihren Perspektiven auf den Antisemitismus.
Florian Eisheuer
Ethnologe und Politikwissenschaftler, war mehrere Jahre Referent der Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Dort war er insbesondere mit den Schwerpunkten Verschwörungstheorien und Antisemitismus im ländlichen Raum befasst. Heute arbeitet er im ELES-Studienwerk.
Prof. Dr. Uffa Jensen
Historiker; hat sich in den letzten Jahren insbesondere mit der Geschichte der Gefühle und mit dem Zusammenhang von Emotionen und Antisemitismus beschäftigt. In seinem Buch „Zornpolitik“ (2017) analysiert er, wie in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und im Rechtsextremismus Emotionen über „Fremde“ hochkochen und auch bewusst instrumentalisiert werden.
Prof. Dr. Katharina von Kellenbach
Ev. Theologin, ist seit 1991 Professor of Religious Studies des St. Mary’s College of Maryland/ USA mit den Schwerpunkten jüdisch-christliche Beziehungen, feministische Theologie und interreligiöser Dialog. In ihrem neuen Berliner Projekt „Bildstörungen“ werden Materialien und Fortbildungen entwickelt, mit denen tradierte Erzählungen jüdischer Gegnerschaft bewusst gemacht werden sollen, um sie zu überwinden.
Konstantin Seidler
Sozialwissenschaftler, Fachreferent in der politischen Bildung, war lange Jahre Direktor der Jugendabteilung der Union Progressiver Juden in Deutschland; er kennt die Situation junger Jüdinnen und Juden und ihrer Familien in Deutschland sehr gut.
Apl. Prof. Dr. Ursula Rudnick
Ev. Theologin und Judaistin, Leibniz-Universität Hannover und Beauftragte für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Leiterin der Veranstaltungen gemeinsam mit Dr. Susanne Benzler.