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Neues Halbjahresprogramm der Akademie

Marco Wagner: Wilde Tiere

Das neue Halbjahresprogramm der Akademie greift die brisanten gesellschaftspolitischen Themen der nächsten sechs Monate in über 30 Tagungen auf. Im Themenbereich Politik und Recht findet zum Beispiel im September eine große internationale Tagung unter dem Titel „Killerroboter“ zur drängenden Frage einer Rüstungskontrolle von autonomen Waffen statt. Angesichts massiver Entkirchlichungsprozesse erkunden die Teilnehmenden einer Tagung im November, wie eine missionarische Kirchenentwicklung aussehen könnte. Das globale Müllproblem wird in einer Tagung im November unter dem Titel „Gegen die Plastikflut- Strohhalm oder Strategie“ angegangen. Im Bereich Wirtschaft und Soziales begeben sich die Teilnehmenden einer Tagung im Dezember auf die Suche nach einer Wirtschaftsförderung, die dringend benötigte Innovationen in Deutschland effizient antreibt. Die Junge Akademie bietet Schülern der Sekundarstufe II kurz vor Weihnachten eine spannende Tagung auf Englisch zur neuen konfrontativen Außenpolitik der USA an. Dies sind nur einige wenige Tagungen aus dem neuen Programm. Den ganzen Überblick finden Sie hier.

Auf dem Cover des Halbjahresprogramms hat der Künstler Marco Wagner wieder eigens eine Illustration geschaffen, die einige der Akademie-Tagungen und Themen des zweiten Halbjahres aufgreift und ins Bild setzt. Besonders inspiriert hat ihn eine Tagung, die Naturschutzkonflikte unter dem Titel „Leben mit Wolf, Bär und Luchs“ als Thema für transformative Bildung in den Fokus nimmt. Herausgekommen ist dabei eine Neuinterpretation der Bremer Stadtmusikanten, die Akademiedirektor Stephan Schaede in seinem Editorial unter dem Titel „Totgesagte leben länger“ aufgreift.

 

Programm für das erste Halbjahr 2020 erschienen

Das neue Programm der Akademie für die ersten sechs Monate im Jahr 2020 ist erschienen und wurde im November an fast 30.000 Abonnenten verschickt. Ein thematischer Schwerpunkt wird dabei das Thema Klima und Umweltschutz sein. So wird auf der traditionelle Tagung zur Agrarpolitik im Februar nach der Verantwortung der Landwirtschaft für mehr Biodiversität gefragt. Die Zukunft der Weltmeere sowie eine Tagung zum Thema Plastik nimmt die Junge Akademie ebenfalls im Februar in den Blick. Im Mai werden auf den Loccumer Finanztagen Klimapolitik und öffentliche Finanzen diskutiert. Im Juni und Juli folgen dann Tagungen zur Plastik-Strategie der EU und zum Klimaland Niedersachsen. Das Thema Klima wurde auch in der Cover-Gestaltung durch den Illustrator Marco Wagner aufgegriffen. Ein grüner Hahn kräht seinen Klima-Weckruf über Stadt und Land.

Bei insgesamt 35 Tagungen im ersten Halbjahr 2020 werden auch zahlreiche weitere Themen bearbeitet. So etwas sollen auf einer Tagung zu „Killerrobotern“ im Januar Überlegungen zur Rüstungskontrolle autonomer Waffen angestellt werden. Im Mai wird der Islam auf dem Balkan im Mittelpunkt einer religionspolitischen Tagung stehen. Um die digital mündige Gesellschaft wird es auf einer bildungspolitischen Tagung im Mai gehen und im Juni auf einer Schülertagung um die Zukunftsträchtigkeit der Theologie Dietrich Bonhoeffers. Einen Überblick über alle aktuellen Tagungen finden Sie hier. Das Programm als PDF finden Sie hier.

Der Traum ist aus – benedicamus domino …

Schlüssel umdrehen, Gang einlegen und die Kassette. Musik aufdrehen, losfahren. Lenkrad mit den Knien festhalten, Zigarette drehen. Anzünden, einatmen, bis es in der Lunge brennt. Lauter aufdrehen. Die Scherben scheppern in den Boxen:

… Für mich ist die Welt nicht mehr in Ordnung
Nicht früh um Sieben und auch nicht nach der Tagesschau
Für mich heißt das Wort zum Sonntag: „Scheiße“
Und das Wort zum Montag: „Mach mal blau“

(Wir müssen hier raus, aus: Keine Macht für niemand) 

Ich war irgendwo zwischen 18 und 20 und Rio Reiser einer meiner Helden. Einer, der Macht kaputt, was euch kaputt macht und Keine Macht für niemand genauso unerbittlich rausschrie, wie er inbrünstig die Morgensonne, den Junimond und das Paradies beschwörte. Einer der ungebremst zwischen Himmel und Hölle unterwegs war und seine Abstürze so ekstatisch mitnahm, wie seine Höhenflüge.

Wütend-zerbrechlich-kaputt-sehnsüchtig. Anarchisch-visionär, archaisch-zart. Kurz: Alles und noch viel mehr. Der schrabbelige Scherben-Sound, die Texte, Rios Stimme, die immer leicht erkältet und ordentlich durchgesumpft klang. Genau dieses Alles-und-noch-viel-mehr traf mich und drückte mich besser aus, als ich es gekonnt hätte.

„Die Weiße“ wurde die Doppel-LP von 1972 genannt, die mit beigelegter Zwille verkauft wurde. Das Cover war schlicht weiß mit schwarzer Schrift: Keine Macht für niemand – das war ohne Zweifel die Hymne: Auf den Punkt rausgerotzter Zorn. Meiner richtete sich damals auf 14 Jahre Schulgefängnis und Lehrer, deren Autorität ich nicht ernst nehmen konnte, denen ich übelnahm, dass sie sich so wenig in unsere junge Welt einfühlen konnten. Dass sie uns nicht meinten. Ich war zornig auf alles, was mir autoritär und gekünstelt daherkam. Das empfand ich als erstickend und bedrohlich gegenüber allem, was gerade so ungeformt aus mir herausbrach an Leidenschaftlichem, Ungestümem und Lebensdurstigem, diese ganze jugendliche Wucht, die das Leben greifen und gestalten wollte.

Ich kurbelte das Fenster runter, atmete die kühle Luft ein und das Gefühl von Freiheit: Mit dem anstehenden Abi schienen die Welt und unendliche Möglichkeiten aufzugehen … und die Moooooorgensonne schien … .

Der Rekorder klapperte angestrengt, er musste lange spulen. Dann kam es. Die Boxen knarzten, die erste Zigarette war ausgeraucht. Rio und ich sangen zusammen:

Ich hab‘ geträumt, der Winter wär vorbei
Du warst hier und wir waren frei.
Und die Morgensonne schien.
Es gab keine Angst und nichts zu verlier’n,
Es war Friede bei den Menschen und unter den Tier’n.
Das war das Paradies …

(Der Traum ist aus, aus: Keine Macht für niemand)

Ich hätte es damals nicht so genannt, aber: das war mein Choral, mein Psalm, meine Hoffnung …

Ich habe es nicht bewusst wahrgenommen, dass in diesem Song ein Weihnachts- und ein Adventslied zitiert werden. Im Instrumentalteil etwa bei Minute zwei klingt aus dem Weihnachtslied Als ich bei meinen Schafen wacht ganz zart die Melodie des Kehrverses Benedicamus domino auf – lasst uns den Herrn loben. Nach dem rausgebrüllten Refrain: … Das war das Paradies. Der Traum ist aus, aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird … verstummt der Text, als gäbe es jetzt nichts mehr zu sagen, sondern nur noch zu hoffen – oder zu beten … und wie von sehr weit weg, so leise, dass man es fast überhört weben sich hintergründig diese sakralen Klänge aus der Tradition der christlichen Liturgie in den Song.

Am Ende des Liedes verliert sich die Band instrumental in ekstatischen Klängen, um dann wie selbstverständlich kräftig und unüberhörbar mit den Schlussakkorden von Tochter Zion das Lied zu beenden. Die Scherben hatten keine Scheu, ihren Agitrock mit Choralklängen zu durchweben. Politischer Zorn und adventliche Sehnsucht: Träumt eure Vision von Wirklichkeit und träumt sie groß und laut!

Ton, Steine, Scherben verbinden rebellische Unangepasstheit mit mystischer Sehnsucht. Die Texte erinnern an die der biblischen Propheten und Psalmisten – die Vision von Freiheit und Gerechtigkeit, der Wechsel von Wut, Melancholie und Hoffnung, kontemplativ träumendes Suchen und der Aufruf zu Aktion:

Ich hab‘ geträumt, der Krieg wär vorbei
Du warst hier und wir waren frei
Und die Morgensonne schien
Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer
Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr
Das war das Paradies

Der Traum ist aus
Der Traum ist aus
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird

Gibt es ein Land auf der Erde, wo der Traum Wirklichkeit ist?
Ich weiß es wirklich nicht
Ich weiß nur eins, und da bin ich sicher
Dieses Land ist es nicht.

(Der Traum ist aus, aus: Keine Macht für niemand) 

1975 veröffentlichten die Scherben ein Album, mit dem sie sich der Vereinnahmung durch die linke Szene zu entziehen versuchten und in dem ein musikalischer Genrewechsel hörbar wird. Mit Wenn die Nacht am tiefsten … wird es musikalisch balladen- und chansonhafter, textlich wird es träumender und religiös expliziter. So scheint in den visionären Träumen von Land in Sicht die eschatologische Hoffnung der Offenbarung auf:

Land in Sicht, singt der Wind in mein Herz
Die lange Reise ist vorbei
Morgenlicht weckt meine Seele auf
Ich lebe wieder und bin frei

Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen
Die Spuren der Verzweiflung wird der Wind verwehen
Die durstigen Lippen wird der Regen trösten
Und die längst Verloren-Geglaubten
Werden von den Toten auferstehen …
 

Einer der erfolgreichsten Titel der Scherben auf diesem Album ist Halt dich an deiner Liebe fest. Im Vergleich zum Anfang der Scherben könnte man diesen Song geradezu für kitschig halten. Für mich war es bei Liebeskummer, Selbstzweifeln und in Trauerzeiten eines der Lieder, in das ich meinen Schmerz hineinwerfen konnte, vor allem aber: das mir etwas gab, woran ich mich festhalten konnte. In seiner melodischen und textlichen Einfachheit hat es Größe, da es mit unprätentiöser Geste anbietet, was in kirchlicher Sprache oft so schwer zu fallen scheint: Eine Notfallspiritualität, die in jede Hosentasche passt:

Wenn niemand bei dir is‘
Und du denkst, dass keiner dich sucht
Und du hast die Reise ins Jenseits
Vielleicht schon gebucht
Und all die Lügen geben dir den Rest
Halt dich an deiner Liebe fest
Halt dich an deiner Liebe fest

Wenn der Frühling kommt und deine Seele brennt
Du wachst nachts auf aus deinen Träumen
Aber da is‘ niemand, der bei dir pennt
Wenn der, auf den du wartest
Dich sitzen lässt
Halt dich an deiner Liebe fest
Halt dich an deiner Liebe fest

Wenn der Novemberwind deine Hoffnung verweht
Und du bist so müde
Weil du nicht mehr weißt, wie’s weitergeht
Wenn dein kaltes Bett dich nicht schlafen lässt
Halt dich an deiner Liebe fest
Halt dich an deiner Liebe fest
 

Wenn nichts mehr geht, weil das Leben zu sehr wehtut, wenn nichts mehr geht außer diesem Atemzug und dann dem nächsten, wenn der Satz: „Du kannst nicht tiefer fallen, als in Gottes Hand“ zynisch klingt und das Vertrauen auf und Glauben an etwas nicht mehr trägt, dann war mir oft das der letzte Grund, der tragen konnte – in einer Sprache, die einfach und unverbraucht und mir darum glaubwürdig erschien: Halt dich an deiner Liebe fest.

Gert Möbius, Bruder von Rio Reiser, hat dessen Biographie nach diesem Lied genannt. Halt dich an deiner Liebe fest – nicht ohne Grund. Rio Reiser war zerrissen, focht innere Kämpfe aus und schrieb in seinem Tagebuch über seine seelischen Tiefs, fühlte sich „unruhig innerlich“, suchte Kraft und Liebe. Denn „man kann verhungern auf der Suche nach Liebe und wenn ich meine Selbstmordgedanken habe, wünsche ich mir, dass auf meinem Grabstein steht: Verhungert auf der Suche nach Liebe.“

Sein letztes Soloalbum, Himmel und Hölle, eröffnet er mit deutlichen Anklängen an den Johannesprolog:

Da war ein Licht am Anfang der Welt,

ein Strahl, der die dunkelste Nacht erhellt,

der in die finsterste Ecke fällt,

das war das Licht am Anfang der Welt.

Am Anfang der Welt war da ein Klang,

schöner als jeder Engelsgesang.

Ein Licht, ein Licht, das uns jetzt fehlt,

das war und ist am Anfang der Welt.

Da war ein Wort am Anfang der Welt,

ein Wort, das die dunkelste Nacht erhellt.

Das Wort war Liebe war das Wort,

und das ist der Schlüssel zum großen Tor.

… (Irrlicht, aus: Himmel und Hölle)

Studienleiterin Annette Behnken veröffentlichte diesen Text in dem Buchprojekt „Doppelalbum. Popmusik und Biographie“. Darin beschreiben verschiedene Persönlichkeiten aus dem Leben der Kirche ihre biographischen Verknüpfungen zu jeweils zwei Alben in der Geschichte der Popmusik.

Das Buch wird vom Haus kirchlicher Dienste herausgegeben und ist hier kostenlos bestellbar.

In unserem Corona Blog schildern Studienleiter*innen der Akademie und der Akademie als Referent*innen verbundene Persönlichkeiten ihre Wahrnehmungen zur Coronakrise. Aus den verschiedenen interdisziplinären Arbeitsbereichen entsteht damit eine multiperspektivische Sicht, die in der Krise Orientierung bieten kann. Gleichzeitig wird deutlich, wie die Akademie ihre Arbeit auf diese Ausnahmesituation anpasst.

Vernetztes Leben

Friedrich Krotz
Der Wandel der Medien und seine Konsequenzen

Tanja Carstensen und Jana Ballenthien
Facebook, Twitter, Smartphone & Co.
Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt

Corinne Büching, Julia Walter-Herrmann und Heidi Schelhowe
Formen des Erlebens beim Lernen in Interaktion mit Digitalen Medien

Julia Walter-Herrmann, Corinne Büching und Heidi Schelhowe
Neue Subjektkonstruktionen in Interaktion mit Digitalen Medien

Christina Schachtner und Nicole Duller
Lebensort Internet: Digitale Räume als neue Erlebnis- und Handlungsräume junger NetzakteurInnen

Katja Ošljak
Anforderungen an Medienkompetenz. Kompetente Kinder, kompetente Erwachsene, kompetente Bürger und Bürgerinnen

Heidrun Stückler
(Sehn-)Sucht nach Sichtbarkeit – Was steckt dahinter?

Helga Bilden
Das vielstimmige, heterogene Selbst – ein prekäres Unterfangen
Subjektivität nach der Kritik am klassischen Subjektbegriff

Raphael Beer
„Die Hölle, das sind die anderen“
Essay über die Idee des vorsozialen Subjekts

Gemeinschaft, Geist, Gemeinschaftsgeist und Geistgemeinschaft

„Ich gehe ja nicht so oft in die Kirche – glauben kann ich ja auch so“, oder: „ich bin aus der Kirche ausgetreten, für meinen Glauben brauche ich die nicht“. Als Gemeindepastor sind mir solche Äußerungen begegnet, und ich habe immer darauf geantwortet: „Ich denke, dass zum christlichen Glauben die Gemeinschaft dazugehört. Und die fehlt doch dann, oder nicht?“ Dann haben wir geredet und diskutiert über die Gemeinschaft des Glaubens, mit offenem Ausgang.

Diese Diskussionen sind gerade nötiger denn je. Denn plötzlich sind ja – durch äußere Umstände bedingt – jene, die auf die Individualität des Glaubens verweisen, im Vorteil, während sich mein Gemeinschaftsargument in Luft aufzulösen scheint. Die Kirchentüren sind verschlossen, die Gemeindehäuser auch. Alles, was wir herkömmlicherweise in der Kirche an gemeinschaftlichen Events begehen, gibt es gerade nicht. Die Gemeinschaft aber, die gibt es trotzdem. „Wer glaubt, steht in der geschichtlichen Gemeinschaft des Glaubens“ (Gerhard Ebeling: Dogmatik des christlichen Glaubens III, Tübingen 1979, 331), das gilt unabhängig davon, ob diese Events stattfinden oder nicht.

Die Herausforderung besteht darin, die Gemeinschaft aufzuzeigen, wenn sie, wie aktuell, nicht sichtbar oder vielleicht anders sichtbar ist. „Die Gottesdienste in den letzten Wochen sind nicht ausgefallen“, schrieb eine Freundin vor kurzem auf Facebook und verwies auf die unzähligen digitalen Gottesdienstformate, von denen wir bis vor kurzem noch dachten, es könne sie nie geben. Dass es ähnliche Diskussionen bei den ersten Fernsehgottesdiensten gegeben haben wird, sei nur nebenbei erwähnt. Entscheidend und bemerkenswert ist an all diesen aufgezeichneten und gestreamten Andachten, Gebeten, Gottesdiensten, dass sich da eine Gemeinde vor den Bildschirmen versammelt, die sich nicht sieht – aber durchaus verbunden weiß als Gemeinschaft. Anders sind die Kommentare unter den Streams nicht zu erklären. Sichtbar wird diese Gemeinschaft nicht in personalen Kontakten, dafür aber in den spontan dagelassenen Gefallensäußerungen.

Theologisch dürfte das entscheidende Schlagwort hier schnell gefunden sein: das wirkt der Geist! – ohne, dass damit viel ausgesagt wäre. Geister gibt es viele, sie alle sind nach biblischem Befund zu prüfen: „Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind“ (1Joh 4,1). Der ganz allgemeine Gemeinschaftsgeist, oft beschworen, dürfte in dieser Hinsicht nicht immer unproblematisch sein (es gibt ja auch einen Corpsgeist: Prüft die Geister!). Ohnehin ist bei der Einspielung des Geist-Themas Luthers Beharren darauf, dass der ‚Heilige Geist‘ nicht ohne das Wort (Gottes) zu haben ist, zu erinnern. Das ins Positive gewendet lautet dann wohl: nur wenn das Wort Gottes verkündigt wird (per Brief, Aushang, Stream, Podcast, TV, Radio etc.) und gelesen, gehört, vernommen wird, dann ereignet sich im Geist Gottes eine Verbindung derer, die reden, hören, lesen, schauen, schreiben. Nur dann. Aber dann verlässlich.

Darum ist es richtig, das Wort umzudrehen: Geistgemeinschaft statt Gemeinschaftsgeist. Im November findet an der Evangelischen Akademie eine Dietrich-Bonhoeffer-Tagung statt. Bonhoeffer hat der ‚Geistgemeinschaft‘ das längste Kapitel seiner Doktorarbeit gewidmet. „Sanctorum Communio. Eine dogmatische Untersuchung zur Soziologie der Kirche“ heißt das Buch, und wie es dem ganzen Buch um die soziologische Gestalt der Kirche geht, geht es auch in der Geistgemeinschaft um eine „konkrete Gemeinschaftsform“ (115). Im Geist und durch den Geist sind die Glaubenden verbunden untereinander und mit Gott. Und in der Vorlesung über das Wesen der Kirche von 1932 betont Bonhoeffer: Es ist Gott, der der Kirche ihren Ort zuweist und durch seine Geist-Gegenwart die Gemeinschaft herstellt, wo auch immer. Nicht zuletzt hebt er in seinen späten Briefen aus der Haft immer wieder die enge Verbundenheit im Glauben mit denen, bei denen er nicht ist, hervor.

Über Gemeinschaft wird jetzt und in Zukunft zu diskutieren sein. Es könnte sein, dass unsere hergebrachten Gemeinschaftsbegriffe zu überdenken sind. Dass sie theologisch als Geistgemeinschaft zu deuten ist, dürfte unstrittig sein. Wie das genau zu verstehen ist und was das für die konkreten Gemeinschaftsformen bedeutet, dazu lässt sich vielleicht bei Bonhoeffer lernen. Und ganz gewiss lässt sich dazu auch etwas aus der gelebten und geglaubten Gemeinschaft unter den Bedingungen des social distancing lernen.

In unserem Corona Blog schildern Studienleiter*innen der Akademie und der Akademie als Referent*innen verbundene Persönlichkeiten ihre Wahrnehmungen zur Coronakrise. Aus den verschiedenen interdisziplinären Arbeitsbereichen entsteht damit eine multiperspektivische Sicht, die in der Krise Orientierung bieten kann. Gleichzeitig wird deutlich, wie die Akademie ihre Arbeit auf diese Ausnahmesituation anpasst.

Online-Veranstaltungen der Akademie erfüllen DSGVO

Seit Beginn der Corona-Pandemie führt die Evangelische Akademie Loccum Online Veranstaltungen über den Videokonferenzanbieter Zoom durch. Zoom hat den Vorteil, dass es leicht bedienbar ist und auch dann noch leistungsfähig bleibt, wenn viele Personen gleichzeitig zugeschaltet sind. Zoom und ähnliche Unternehmen standen zuletzt häufig in der öffentlichen Kritik, weil sie die Privatsphäre der Nutzer nicht ausreichend schützten.

Die Akademie hat sich deshalb dafür entschieden, einen sicheren Weg zu gehen. Wir kooperieren mit Connect4Video, einer deutschen Firma aus Rüsselsheim. Deren Datenschutzmanagement erfüllt sowohl die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) als auch diejenigen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und des EKD-Datenschutzgesetzes.

Connect4Video macht es möglich, die beliebte Infrastruktur von Zoom zu nutzen, dabei aber sämtliche Medienströme – Bildschirminhalte, Video- und Toneinspielungen sowie Chatmitteilungen – auf Servern in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zu hosten. Was die Gesprächsteilnehmenden kommentieren, fragen oder kritisieren, wird nach hiesigen Standards verarbeitet und nicht in die USA weitergeleitet.

Zoom hat zudem die Weitergabe von Metadaten an Facebook gestoppt, über die im Frühjahr 2020 berichtet worden war. Nutzern der iOS-App wird empfohlen, die neueste Version zu installieren.

Wenn Sie hierzu Fragen haben, können Sie uns eine E-Mail schicken an: florian.kuehl@evlka.de

Online-Veranstaltungen über Zoom

Datenschutz

Seit Beginn der Corona-Pandemie führt die Evangelische Akademie Loccum Online Veranstaltungen über den Videokonferenzanbieter Zoom durch. Zoom hat den Vorteil, dass es leicht bedienbar ist und auch dann noch leistungsfähig bleibt, wenn viele Personen gleichzeitig zugeschaltet sind. Zoom und ähnliche Unternehmen standen zuletzt häufig in der öffentlichen Kritik, weil sie die Privatsphäre der Nutzer nicht ausreichend schützten.

Die Akademie hat sich deshalb dafür entschieden, einen sicheren Weg zu gehen. Wir kooperieren mit Connect4Video, einer deutschen Firma aus Rüsselsheim. Deren Datenschutzmanagement erfüllt sowohl die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) als auch diejenigen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und des EKD-Datenschutzgesetzes.

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Zoom hat zudem die Weitergabe von Metadaten an Facebook gestoppt, über die im Frühjahr 2020 berichtet worden war. Nutzern der iOS-App wird empfohlen, die neueste Version zu installieren.

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Vorbereitung zur Online-Veranstaltung

Mit folgendem Link können Sie die Technik auf Ihrem Gerät testen: https://zoom.us/test

Den Zugangslink zur eigentlichen Veranstaltung mailen wir Ihnen kurz vor dem Termin. Bei weiteren Fragen melden Sie sich gerne.