Wie beeinflussen sich Konfliktbearbeitung und Digitalisierung?
Jahrestagung der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung
21.04.2023 - 23.04.2023
Die Corona-Pandemie hat weltweit einen erheblichen Digitalisierungsschub in nahezu allen Lebensbereichen ausgelöst. Gleichzeitig ist der große Optimismus, der digitalen Technologien einst entgegengebracht wurde, zunehmend verblasst. Ob Soziale Medien, digitale Identitäten, KI, Geographische Informationssysteme, Blockchain oder Big Data – diese Technologien fördern nicht nur transnationalen Austausch, Demokratisierung und Frieden. Vielmehr ist die digitale Transformation weltweit besonders im Bereich der Konflikt- und Gewaltausübung sowie des autokratischen Machtmissbrauchs fortgeschritten. Zudem ist Digitalisierung aus sich heraus konfliktträchtig aufgrund der von ihr verursachten grundlegenden Umwälzungen in Produktionsformen, Lebensweisen und Machtverhältnissen.
All dieser Ernüchterung zum Trotz hat sich in den letzten Jahren zunehmend das Feld des digital peacemaking etabliert. Durch den innovativen Umgang mit der Digitalisierung an der Schnittstelle zwischen online- und offline-Welt wurden positive Erfahrungen für die Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und Friedensförderung gesammelt. Allerdings hinken diese Aktivitäten derzeit deutlich hinter der unheilvollen, autokratischen und friedensbedrohenden Anwendung digitaler Technologien hinterher.
Ziel der Tagung ist es zu beleuchten, wie sich Konfliktbewältigung und Digitalisierung gegenseitig beeinflussen und welche praktischen wie auch politischen Schlussfolgerungen sich daraus für die Weiterentwicklung des Arbeitsbereichs der Zivilen Konfliktbearbeitung ziehen lassen. Die Tagung findet unter Einhaltung der Chatham House Regeln statt. In allen Plenumsdiskussionen wird deutsch-englische Simultanübersetzung angeboten.
Ute FINCKH-KRÄMER, Ko-Vorsitzende des Sprecher*innen-Rats der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Berlin
Thomas MÜLLER-FÄRBER, Studienleiter, Ev. Akademie Loccum
Einleitende Skizzierung einer komplexen Wechselbeziehung
Daniel ODONGO, Ushahidi – Digital Empowerment, Nairobi
Erik TUCHTFELD, Co-Vorsitzender, D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Völkerrecht, Heidelberg
Interaktiver Austausch mittels soziometrischer Aufstellung
Moderation: Bernd RIECHE, Arbeitsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Bonn
Wie stellt sich das Konfliktgeschehen im digitalen Raum dar und welche realweltlichen Auswirkungen ergeben sich daraus?
Anne-Marie BUZATU, Leiterin, ICT4Peace Foundation, Genf
Mischa HANSEL, Leiter, „International Cybersecurity“ (ICS), Institut für Friedens- und Konfliktforschung (IFSH), Hamburg
Elizaveta KUZNETSOVA, Leiterin, Forschungsgruppe „Platform Alogrithms and Digital Propaganda“, Weizenbaum Institute, Berlin
Claudia MEIER, Europe Lead, Build Up, Berlin
Soziale Kohäsion vs. gesellschaftliche Polarisierung
Persönliche Partizipation vs. individuelle Verwundbarkeit
Inklusiver digitaler Raum vs. Disruption und Instabilität
Grenzenloses Wissen und ubiquitäre Informationen vs. Desinformationen und konfrontative Narrative
* (angefragt)
** (vorläufige Zusage)
Was wissen wir bereits über Chancen und Risiken?
Emma BAUMHOFER, Digital Peacebuilding Expert, Swisspeace, Bern
Andreas HIRBLINGER, Senior Researcher, Center on Conflict, Development and Peacebuilding, Geneva Graduate Institute, Genf
Rita COSTA COTS, Digital Peacebuilding Facilitator, Build Up, Barcelona / Utrecht
Methoden und Handlungsfelder der zivilen Konfliktbearbeitung in der online-Welt
(Diksussion in parallelen Arbeitsgruppen)
Hadi AL KATHIB, Gründer “Syrian Archive”, Mnemonic, Berlin
George KATZ, Digital Investigations Ukraine, Bellingcat, London
Katharina Ludwig, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, sowie Mitarbeiterin im DSF-Projekt „Datengestützte Analyse von Hate Speech“, Mannheim**
Cora BIEß, Global Learning for Conflict Transformation, Berghof Foundation, Tübingen
Christian Cito CIRHIGIRI, Digital Peacebuilding Officer, Search for the Common Ground, Gent*
Annika HANSEN, Leiterin Analyse, Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF), Berlin
"Marktplatz" von Software-Anwendungen zur digitalen Friedensförderung
Heike AUGUSTIN, Kommunale Konfliktbearbeitung, Forum Ziviler Friedensdienst e.V., Jülich
Maude MORRISON, Advisor, Soziale Medien und Konfliktmediation, Center for Humanitarian Dialogue (HD), Paris
Rafael TYSZBLAT, Program Designer und Mediator, Soliya.Net, Paris
Martin WÄHLISCH, Leitung, Innovation Cell, UN Department of Political and Peacebuilding Affairs (UNDPPA), New York
Marwa FATAFTA, Projektleiterin, MENA-Region, Access Now, Berlin
Björn KUNTER, Bund Soziale Verteidigung und Leiter Projekt LOVE-Storm – Gemeinsam gegen Hass im Netz, Wustrow
Peter STEUDTNER, Digital Defenders Partnership, Ulex Project, Berlin
(optional)
* (angefragt)
** (vorläufige Zusage)
Welche weiteren Schritte sind für die Fortentwicklung von digital peacebuilding notwendig
(Interaktive Diskussion in World-Café-Methode)
Adis AHMETOVIC, MdB (SPD), Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Obmann im Unterausschuss Inter-nationale Klima- und Energiepolitik, Berlin/Hannover
Tobias BACHERLE, MdB (Bündnis90/Die Grünen), Obmann im Ausschuss Digitales sowie Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Berlin/Böblingen
Lorena Jaume-Palasí, Gründerin, The Ethical Tech Society sowie Mitglied des Panel for the Future of Science and Technology (STOA) des Europäischen Parlaments, Berlin
Ginger SCHMITZ, Geschäftsführerin der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Berlin
Christoph BONGARD, Ko-Vorsitzender des Sprecher*innenrats der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Bonn
zum Bf. Wunstorf
Tagungsnummer
2316
Tagungsgebühren
Standard
230€
Reduziert
130€
Ermäßigt
75€
Tagungsgebühr pro Person: (inkl. Übernachtung, Verpflegung und Kostenbeitrag)
STANDARD: für Berufstätige
REDUZIERT: für Freelancer*innen Solo-Selbständige
ERMÄßIGT: für Schüler*innen, Auszubildende, Vollzeit-Studierende, Freiwilligendienstler sowie Arbeitslose.
Ermäßigung nur bei Vorlage einer Bescheinigung VOR der Tagung. Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für eine zeitweise Teilnahme ist nicht möglich.
Ein Drittel des Teilnehmerbeitrages wird als institutioneller Beitrag für die Evangelische Akademie Loccum erhoben.
Während der Tagung wird ein Safe Space angeboten – ein Raum mit der Funktion eines Rückzugsortes für Menschen, die von Diskriminierung, Marginalisierung, sozialer Ungleichheit oder anderen Formen gruppenbezogener und gesellschaftlicher Ausgrenzung und/oder Zurückweisung betroffen sind.
Stornierung
Bei einer Absage nach dem 12.04.2023 müssen wir Ihnen 25% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen.
Zahlung
Bitte bezahlen Sie die Tagungsgebühren erst nach Erhalt einer Rechnung von uns.
Anreise
Informationen über die Anreise mit dem PKW oder der Bahn finden Sie hier
Es besteht eine direkte Verbindung zur Akademie mit dem Zubringerbus ab dem Bahnhof in Wunstorf.
Zur Akademie - Abholung am Bahnhof Wunstorf, Ausgang ZOB: 21.04.2023, 12:30 Uhr
Zum Bahnhof - Ankunft am Bahnhof Wunstorf (voraussichtlich): 23.04.2023, 13:30 Uhr
Bitte setzen Sie im Anmeldeformular bei gewünschter Mitfahrt im Zubringerbus die entsprechende Auswahl, da die Plätze begrenzt sind.